Ein Praxisbesuch der etwas anderen Art
Ab dem 2. Lehrjahr haben die Schüler der Rosenium GmbH neben dem Praxisbesuch in der Pflege auch einen benoteten Praxisbesuch in der sozialen Betreuung.
Was im Alltag so locker und einfach aussieht, bringt viele Schüler gehörig ins Schwitzen. Fragen an die Mitschüler wie "Was hast du denn gemacht und kannst du mir irgendwelche Tipps geben?" sind da keine Seltenheit.
Wo sonst meistens Spiele wie "Mensch ärgere dich nicht", Backen und Gymnastik zum Einsatz kommen, ging ein Schüler im Rosenium Tiefenbach, Matthias Fischl, einen eher ungewöhnlichen Weg. Eines ist sicher, es sollte auf alle Fälle den beteiligten Bewohnern Spaß machen.
So entschied sich Matthias für eine entspannte Runde "Schafkopfen". Schnell waren drei Freiwillige gefunden und die erprobten "Schafkopfler" freuten sich schon sehr darauf, dem "Jungspund" zu zeigen, dass man sich auch im hohen Alter nicht verstecken muss. So wurde traditionell, wie es in Bayern üblich ist, mit Bier und Geld angerückt und bevor es so richtig los ging, nochmal alle Regeln geklärt.
Was bei einigen Leuten anfangs vielleicht Skepsis hervorrief, entpuppte sich aber schnell als voller Erfolg. Da es beim Karten spielen gewöhnlich auch emotional hoch hergeht, musste der Schüler hier beweisen, dass er Alles unter Kontrolle hatte und einfühlsam mit den Bewohnern umging.
Nach etwa zwei Stunden war der Praxisbesuch dann vorbei und die Lehrerin Frau Gabriele Fuger-Kronschnabel und der Schüler Matthias bedankten sich bei den Bewohnern für ihre Mithilfe und zogen sich zum Abschlussgespräch zurück.
Matthias war sichtlich erleichtert, aber nicht nur er, sondern auch seine Geldbörse, denn mit einem Schmunzeln im Gesicht erzählten die Bewohner anschließend, dass es für sie ein sehr lukrativer Nachmittag gewesen war und sie viel Spass dabei hatten den nicht unbeträchtlichen Gewinn zu zählen.
Ein gut vorbereiteter Praxisbesuch heisst eben nicht automatisch, auch gute Karten im Spiel zu haben. Aber Matthias konnte darüber lachen, denn viel wichtiger war, dass er mit diesem etwas anderen Praxisbesuch zeigte, dass man ruhig auch mal ausgetretene Wege verlassen kann und etwas Neues versuchen sollte.