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Rosenium GmbH betreibt aktiv Sturzprävention in ihren Häusern

07.02.2013 - Dagmar Isabell Schmidbauer

Acht Häuser der Rosenium GmbH nahmen in den vergangenen Jahren an einer Schulung zur Sturzprävention der AOK teil und haben diese erfolgreich abgeschlossen. Die ersten waren die beiden Rosenium-Häuser in Neureichenau und Röhrnbach, es folgten Schönberg, Schöllnach, Tiefenbach, Perlesreut, Eging am See und Simbach am Inn. Ende 2012 wurde diese Schulung von der AOK eingestellt und die darauf resultierenden Erkenntnisse ausgewertet. Eines der letzten Häuser, die ihre dreijährige Schulung abschließen konnte, ist das Rosenium Spiegelau.

„Knie hoch, ausstrecken, anziehen und ab!“ Die Übungsleiterin sitzt mit den Damen und Herren im Stuhlkreis und turnt vor und sofort machen die alten Herrschaften begeistert mit. „Das Turnen tut mir gut, wenn ich nicht Turnen kann, dann fehlt mir was!“, erzählt eine Dame enthusiastisch. Die Übungen sind speziell für die Bewohner, die noch mobil sind, aber Probleme mit dem Gleichgewicht haben. Mit Hanteln und Beinmanschetten sollen ihre Muskeln wieder aufgebaut werden, um dem Körper beim Gehen und Sitzen wieder mehr Sicherheit zu geben. Zehn Mal machen sie eine Übung, dann wird ein bisschen Getratscht. Über das Stricken, was es zum Essen gibt, oder wie an diesem Tag, über den Besuch der AOK, die ein Zertifikat überreichen will, weil im Haus erfolgreiche Sturzprävention betrieben wird.

„So jetzt turnen wir aber wieder weiter“, erklärt die Übungsleiterin und macht die nächste Übung vor. „Arme vor der Brust strecken und nach außen führen.“ Schwungvoll fliegen die Hanteln in einem weiten Bogen nach außen, die Gesichter strahlen, man sieht, dass es ihnen richtig Spaß macht. Nachdem Arme und Beine trainiert wurden, wird aufgestanden. Weil das oft nicht mehr alleine geht, hilft man sich gegenseitig, bildet einen Kreis und zur Sicherheit steht der Stuhl ja auch gleich davor.

Muskelschwund und Nachlassen der Körperbalance führen bei Senioren immer häufiger zu Stürzen mit oft schwerwiegenden Folgen. Allein in Pflegeheimen kommt es, auf Grund des hohen Alters und des verschlechterten Allgemeinzustandes der Bewohner, bundesweit jährlich zu etwa einer Million Stürzen. 10 % dieser Fälle sind behandlungsbedürftig; oft sind eine Operation oder eine lange Nachbehandlung notwendig. Für die Betroffenen bedeutet das eine starke Beeinträchtigung ihrer Lebensqualität, für die Krankenkassen hohe Behandlungskosten.

Gründe, warum die AOK Bayern im Januar 2007 ein Projekt zur Sturzprävention in Vollstationären Pflegeeinrichtungen gestartet hat, denn auch hier gilt: Vorbeugen ist besser als Heilen und mit einer guten Prophylaxe kann man eben vieles verhindern, wie sich inzwischen gezeigt hat. An dem Projekt nahmen bayernweit über 950 Pflegeeinrichtungen, davon 16 Pflegeeinrichtungen in der Direktion Bayerwald, teil. Die Seniorenwohnstätte in Spiegelau konnte nach drei Jahren das Projekt erfolgreich abschließen und wurde jetzt dafür ausgezeichnet.

Zu Beginn des Projektes, wurde von der AOK eine sechsmonatige Anschubfinanzierung geleistet, die für die Schulung der Kursleiter und für einen Teil der Kosten für die Trainingsgeräte verwendet wurden. Die Schulung übernahm die Praxis für Physiotherapie De Boer in Grafenau. Heimleiterin Annette Reimeier verpflichtete sich ihrerseits, die entsprechenden Sturzdokumentationen zu führen, was bedeutet, dass sie jeden Sturz, der im Hause passiert, mit Hilfe eines Meldebogens an die AOK meldet, diese den Sturz auswertet und die Daten dem Heim dann wieder zur Verfügung stellt. Diese Daten werden anonymisiert verarbeitet. „Man kann aus dieser Auswertung erkennen, ob die Bewohner an bestimmten Tagen vielleicht aufgeregter sind, ob Neuerungen der Grund für ihren Sturz waren, oder ob sich in bestimmten Jahreszeiten, die Stürze häufen“, weiß Markus Edinger, Direktor der AOK-Direktion Bayerwald. Ein Sturz der erst einmal passiert ist, zieht natürlich Folgen und Ängste nach sich. Das wissen die Pflegekräfte im Rosenium, die sich künftig um die Sturzprophylaxe kümmern werde. Doch eines hat die Schulung sehr bald gezeigt: „Gleich nach der ersten Einführung haben die Mitarbeiter viel mehr auf die Vermeidung von Stürzen geachtet“, so die Erkenntnis von Annette Reimeier.

Für diesen Eifer gab es jetzt das Zertifikat von Achim Achatz, Leiter des Projektes Sturzprävention, der sich herzlich bei Annette Reimeier, sowie der Stationsleiterin Daniela Lenz für die Teilnahme bedankte und sie stellvertretend für alle Mitarbeiter der Rosenium GmbH aufforderte: „Machen Sie bitte so weiter!“.

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